Silikonform herstellen – Selber Gussformen machen mit Silikonkautschuk

Gegenstände oder Kunstobjekte aus Epoxidharz herzustellen, verlangt nicht nur Augenmaß, Kreativität und ein geschicktes Händchen. Auch die richtigen Negativformen sind unerlässlich. Doch was, wenn Ihnen die Formen für Ihr Projekt fehlen und diese auf dem Markt nicht erhältlich sind? In unserem Beitrag erfahren Sie, wie Sie mit relativ wenig Aufwand Ihre ganz individuelle Silikonform herstellen können.

 

 

 

Die Arbeit mit Epoxidharz

Für die Kunst mit Epoxidharz brauchen Sie das Harz selbst und natürlich den Härter. Je nachdem, was Sie für ein Kunstwerk fertigen möchten, kommen noch verschiedene andere Materialien dazu, beispielsweise Farben – Acryl oder Alkohol Ink – sowie Formen aus Silikon.

Möchten Sie beispielsweise Petri Dishes herstellen, benötigen Sie runde Silikonformen. Allerdings sind Ihrer Fantasie natürlich keine Grenzen gesetzt: Ob rund oder eckig, Rauten, Blumen, Sterne, kleine Eimer, Kisten, Torbögen für den Modellbau – im Prinzip können Sie jede erdenkliche dreidimensionale Form mit Hilfe von Epoxidharz oder auch anderen Gussmaterialien ausfüllen.

In die Form wird das fertig angerührte Epoxidharz  gegeben. Daraufhin können Sie mit Farben experimentieren oder auch, wie beim Resin Casting, verschiedene Objekte wie Blüten oder Muscheln hineingeben. Ist das Resin ausgehärtet, wird es vorsichtig aus der Form gelöst. So entstehen einzigartige Kunstwerke und ganz besondere Geschenke.

 

 

Welche Silikonformen gibt es?

Silikon eignet sich perfekt als Material für Gießformen, da es wie ein natürliches Trennmittel wirkt. Dadurch und weil das Silikon sehr flexibel ist, lässt sich das Resin nach dem Aushärten ganz einfach aus der Form entfernen.

Des Weiteren sind bis heute so gut wie keine Allergien gegen das Material bekannt. Es gilt außerdem als schonend und vor allem ungiftig. Nicht umsonst wird es sogar in der Schnuller- und Backformherstellung verwendet.

Die Bandbreite der Formen, die bereits auf dem Markt erhältlich sind, ist groß, denn theoretisch können auch Backformen für die Resin Art benutzt werden. Für Anfänger sind gerade diese Formen gut geeignet, um sich auszuprobieren. Allerdings ist der Verschleiß dabei ziemlich hoch: Mit der Zeit wird die Oberfläche der Form stumpf und nach einigen Anwendungen lässt sich das Harz kaum noch aus der Form lösen.

Dies geschieht vor allem bei der Verwendung von weichem Silikon. Außerdem sind die Formen, die auf dem Markt erhältlich sind, natürlich vorgegeben und lassen der eigenen Kreativität oft nicht den nötigen Spielraum. Möchten Sie sich selbst kreativ austoben und eine ganz individuelle Form haben, so ist das selber eine Silkonform herstellen der einzige Weg.

gießformen

 

 

Silikonkautschuk – der Härtegrad

Um selber eine Silikonform herzustellen, benötigen Sie Silikonkautschuk. Diese weiche Masse, die relativ schnell aushärtet, ist im Fachhandel erhältlich. Nach dem Aushärten ist das Silikon dehnbar. Seine Sprödigkeit hängt dabei vom gewählten Härtegrad ab. Wird es überdehnt, kommt es zu Rissen oder Brüchen im Material.

Silikonkautschuk ist in mehreren Härtegraden erhältlich. Diese werden in Shore angegeben, wobei ein niedriger Wert für eine hohe Elastizität steht und ein hoher Wert für eine geringe:

  • Ein Shore von 0 – 20 steht für eine hohe Flexibilität und somit weiches, allerdings recht instabiles Material.
  • Der Wert 20 – 40 bezeichnet eine mittlere Elastizität. Dabei ist das Material nicht nur flexibel, sondern auch relativ formstabil.
  • Ein Shore-Wert von 40 – 80 steht für ein Material, das kaum noch elastisch und somit eher hart ist. Es hält Belastungen eher stand, ist allerdings auch recht brüchig.

 

Welcher Härtegrad für Sie am besten geeignet ist, hängt von Ihrem Projekt ab und ist auch ein Stück weit eine Frage des Ausprobierens. Je weicher das Material ist, umso leichter ist das Werkstück aus der Form zu lösen. Allerdings ist durch die hohe Elastizität und die geringe Sprödigkeit die Form sehr instabil. Bei einer festen Gießform ist das Gegenteil der Fall: Werkstücke sind nicht so einfach zu lösen und Sie müssen genau aufpassen, dass das spröde Silikon nicht bricht. Jedoch sind Gießformen mit einem hohen Shore-Wert natürlich einfacher zu handhaben, da sie weniger beweglich sind und sich nicht so leicht verformen.

Neben dem Härtegrad sind weitere Eigenschaften von Bedeutung. So ist Silikonmasse mit unterschiedlicher Viskosität erhältlich, also dünn- beziehungsweise dickflüssiges Silikon. Welche Variante Sie wählen, hängt von Ihrem Projekt ab.

Die Hitzebeständigkeit sowie die Lebensmittelechtheit sind wichtig, wenn Sie mit Ihrer selbst hergestellten Gießform backen oder Schokolade herstellen wollen. Achten Sie auf Hitzebeständigkeit bis 200° C.

Ein weiteres Kriterium sollte, je nach Art Ihres Projektes, überprüft werden: Die Resistenz des Materials gegen Chemikalien. Es sollte auch dann beständig sein, wenn Sie mit Epoxidharz, Beton oder anderen Gießmaterialien arbeiten.

Ob das Silikon Ihre Ansprüche erfüllt, können Sie im Fachhandel erfragen oder im technischen Datenblatt einsehen.

Neben dem Silikonkautschuk benötigen Sie für die Herstellung einer Negativform mit Urform einen selbstgebauten Rahmen sowie den Rohling, den Sie abbilden möchten. Wollen Sie hingegen ohne Urform arbeiten, fällt der Rahmen weg und Sie benötigen nur den Rohling. Welche Unterschiede zwischen den Methoden der Gussformherstellung bestehen, erläutern wir Ihnen in den folgenden Abschnitten.

silikonformen

 

 

Negativformen mit Urform

Möchten Sie ein Duplikat eines Gegenstandes herstellen, eignet sich für Ihre Zwecke am besten die Fertigung einer Negativform mit Urform. Hierfür brauchen Sie in aller Regel einen Rahmen, damit das Silikon, das später zum Abformen hineingegossen wird, sich nicht unkontrolliert ausbreiten kann. Sie können, müssen aber nicht unbedingt selbst einen Rahmen bauen.

Auch leere Plastikverpackungen sind dafür geeignet. Möchten Sie allerdings doch selbst Hand anlegen, halten Sie sich beim Bau des Rahmens an die Maße des zu duplizierenden Objekts, um nicht unnötig Silikon zu verschwenden. Dieses ist recht hochpreisig und es ist ärgerlich, wenn zu viel davon verloren geht. Der Rahmen muss unbedingt dicht sein, damit das Silikon weder entweichen, noch in Ritzen oder unter die Ränder fließen kann. Nun legen Sie den Rohling in den Rahmen.

Nach der Zubereitung des Silikons, wobei Sie den Herstellerangaben entsprechend vorgehen, gießen Sie dieses in den Rahmen. Achten Sie darauf, dass die Masse überall gleichmäßig verteilt ist. Nun härtet das Silikon aus und kann danach einfach aus dem Rahmen entfernt werden.

 

 

Negativformen ohne Urform

Das Silikon wird bei dieser Technik in ein Becken oder eine Schüssel gegeben, in der sich eine Mischung aus Spülmittel und Wasser befindet. Dort wird es zu einer formbaren Masse, mit der der Rohling umschlossen wird. Die Silikonmasse sollte dabei nicht zu sparsam verwendet werden, sonst wird die Form instabil und brüchig.

Denken Sie dabei an eine Öffnung zur Entfernung des Objekts oder an eine Stelle, die nach dem Aushärten aufgeschnitten werden kann.

silkonformen selber herstellenBilder: Van Rossen / JLORTIZ / shutterstock.com

 

 

Bevor Sie beginnen

Ehe Sie anfangen, sind einige Vorüberlegungen zu Ihrem Projekt wichtig. So sollten Sie sich Ihren Rohling genauestens betrachten, noch bevor Sie die Silikonmasse auswählen. Denn je nach Rohling sollte die Form unterschiedliche Merkmale aufweisen:

  • Ist der Rohling glatt oder weist er Ornamente, Rillen oder viele Kanten auf? In letzterem Fall sollte das Silikon weich sein, damit Sie später das erhärtete Harz gut aus der Gießform lösen können. Bei schlichten Rohlingen ohne große Ritzen und Verzierungen können Sie einen höheren Härtegrad verwenden.
  • Ist der Rohling schwer oder groß? Oder eher klein, leicht und handlich? Und mit welchem Material möchten Sie die Form hinterher ausgießen? Je nach Antwort müssen Sie bedenken, dass weiches Silikon bei Weitem nicht so stabil ist wie hartes Silikon. Nutzen Sie weiches Material, könnte dies beim späteren Ausgießen der Form zu Problemen mit der Stabilität führen.

Tipp: Silikon zur Herstellung von Formen ist teuer. Wer es einfach mag, kann daher auch zu günstigerem Badezimmersilikon greifen. Für Anfänger ist dieses Material geeignet, um sich auszuprobieren. Allerdings ist hierbei keine detailgetreue Abbildung möglich. Es eignet sich ausschließlich zum Gießen einfacher Formen.

 

 

Bestes Dubliersilikon für Ihre Projekte

Qualitativ gibt es grosse Unterschiede bei den erhältlichen Silikon-Produkten für die Herstellung von Silikonformen. Insbesondere die Stabilität bei gleichzeitiger Elastizität sind die wichtigsten Faktoren. Dies sind die bewährtesten Dubliersilikone im Vergleich:

TFC Dubliersilikon weich
  • Ergibt sehr elastische Silikonformen, geeignet für kleinere Objekte bis 30 cm
  • Weiches, dünnflüssiges Abformsilikon mit Shore A 20
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Unsere Empfehlung: Das TFC Dubliersilikon

Das TFC Dubliersilikon ist unser Favorit, da das Material extrem elastisch ist und mit Shore A 20 Härte perfekt geeignet ist, um auch anspruchsvolle Formen abzubilden. Das Mischverhältnis ist mit 1:1 sehr einfach gehalten, die Komponenten sind zweifarbig zur besseren Übersicht. Das Troll Factory Silikon Set mit 1kg ist made in Germany und hat einen sehr attraktiven Preis.

 

 

Benötigtes Material zum Silikonform herstellen

Welche Materialien Sie genau benötigen, hängt natürlich von Ihrem Projekt und der Art der Formenherstellung ab. Gehen wir davon aus, Sie möchten eine Silikonform herstellen mit Hilfe eines Rahmens aus Holz, also mit Hilfe einer Urform arbeiten.

Um eine solche Gießform aus Silikon herzustellen, benötigen Sie generell die folgenden Materialien:

 

Dubliersilikon anmischen

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Rührstab 28cm - 5 Stück
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Form und Objekt vorbereiten

 

Zusätzliches Material

  • Das Objekt, das dupliziert werden soll
  • Zahnstocher oder Wattestäbchen

Die Modelliermasse sowie die Wattestäbchen oder den Zahnstocher verwenden Sie, um Ritzen und Fugen im Rahmen abzudichten. Es ist wichtig, dass kein oder nur sehr wenig Silikon ausläuft.

 

 

Eine Silikonform herstellen – unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung

Gießformen aus Silikon herzustellen ist nicht so schwer wie es sich vielleicht anhört. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung können Sie auch als Anfänger, eine tolle Silkonform herstellen.

silikonform herstellen

 

Gussformen herstellen – Der Rahmenbau

  • Konzentrieren Sie sich zunächst auf den Bau des Rahmens. Dieser sollte das Objekt, das Sie duplizieren möchten, vollständig umschließen und möglichst dicht sein, um kein Silikon durchzulassen. Verwenden Sie eine glatte Grundplatte, allerdings kein Glas. Silikonkautschuk verhält sich Glas gegenüber nicht abstoßend, so dass das Ablösen ein echtes Ärgernis werden kann. Auch für die Grundplatte ist daher die Verwendung von glattem Holz anzuraten.
  • Die Grundplatte wird von vier glatten Seitenwänden eingeschlossen. Für diese können Sie ebenfalls glatt gehobeltes Holz oder MDF Platten verwenden. Die Wände sollten etwa zehn Millimeter höher sein als Ihr Objekt. Dichten Sie die Fugen der Form möglichst ab. Hierfür können Sie die Modelliermasse verwenden. Um die Fugen glattzustreichen, benutzen Sie einen Zahnstocher oder ein Wattestäbchen.
  • Legen Sie Ihr Objekt mit der abzubildenden Seite nach oben in den Rahmen und befestigen Sie es auf dem Boden, optimalerweise mit Heissleim, ebenfalls möglich ist starkes doppelseitiges Klebeband. Das Objekt darf beim Einfüllen der Silikonmasse auf keinen Fall verrutschenverrutschen. Nun wird die Silikonmasse angerührt.

 

Das Silikon anrühren

  • Zunächst wird die benötigte Silikonmenge abgewogen und danach beide Komponenten im Verhältnis 1:1 gemischt. Verwenden Sie hierfür den Plastikbecher sowie den Holzstab. Achten Sie darauf, nicht zu viel Silikon zu verschwenden. Sie können den Bedarf entweder durch die Berechnung des Volumens ermitteln oder grob mit Hilfe eines Messstabs.
  • Rühren Sie lieber mehrere kleine Portionen an als eine große. Kleine Portionen lassen sich leichter miteinander vermengen, ohne zu klumpen. Außerdem ist es kaum möglich, große Portionen Silikon umzurühren, denn die Masse ist sehr zäh. Stellen Sie sich also lieber mehrere Becher bereit und teilen Sie das Silikon auf.
  • Nachdem Sie die Masse in den Bechern angerührt haben, klopfen Sie mehrmals hintereinander die Becherböden sanft auf die Tischplatte, um Luftblasen zu lösen. Warten Sie dann einige Minuten, bevor Sie das Silikon in den Rahmen gießen, damit jegliche Luft entweichen kann.

silikonform selbst herstellen

 

Das Silikon eingießen

  • Haben Sie Holz für den Rahmenbau verwendet, müssen Sie dieses zunächst gründlich mit Trennmittel einsprühen oder mit Öl einstreichen. Hierbei sollten Sie sich an die Herstellerangaben halten, denn nicht alle Öle sind für Silikon geeignet. Es gibt durchaus welche, die dessen Oberfläche angreifen.
  • Nachdem der Rahmen eingesprüht oder eingeölt wurde, wird die Silikonmasse über das Objekt gegeben.
  • Möchten Sie einen Rohling duplizieren, der nur große und glatte Oberflächen aufweist, ist das Eingießen des Materials relativ simpel. Geben Sie einfach die flüssige Silikonmasse langsam aus relativ großer Höhe darüber. Achten Sie darauf, dass das gesamte Objekt mit dem Silikon umgeben ist.
  • Hat das Objekt viele Winkel, Ecken und Kanten, gießen Sie diese zunächst mit einem dünnen Strahl Silikonmasse aus und geben Sie anschließend den Rest in den Rahmen. So stellen Sie sicher, dass in der Form auch jede Ritze abgebildet ist.
  • Fahren Sie fort, bis die Oberfläche der Silikonmasse etwa fünf Millimeter Abstand zum Rohling hat.
  • Wenn Sie das Silikon eingefüllt haben, klopfen Sie mit den Fingern sanft gegen jede Seite ihres Rahmens, damit Luftblasen, die sich eventuell im Silikon befinden, entweichen können. Ab jetzt heißt es: Geduld haben!

silikonformen herstellen

 

Die fertige Gießform entnehmen

  • Wann die Gussform aus Silikon fertig ist, hängt von ihrer Größe und dem verwendeten Silikon ab. Manche Silikonformen benötigen nur eine Stunde zum Aushärten, manche bis zu 24 Stunden. Um zu prüfen, ob der Vorgang beendet ist, drücken Sie sanft mit einem Finger in die Form. Lösen Sie nun die Gießform aus dem Rahmen. Wenn Sie diesen zuvor gut eingefettet haben, geht das wie von selbst. Dann können Sie noch den Rand begradigen. Nehmen Sie dazu einfach ein Teppichmesser, ein Skalpell oder eine Schere.
  • Zur Pflege reiben Sie die Silikonform mit Talkumpuder ein, was Sie auch nach jeder Benutzung tun sollten. Das Puder pflegt die Form und hält das Silikon geschmeidig.

 

 

Zweiteilige Silikonform herstellen

Mit zweiteiligen Formen lassen sich verschiedene Objekte herstellen, die gerade für Modellbauer von Interesse sind. Sie können auf diese Art nicht nur Kunstwerke aus Epoxidharz gießen, sondern auch Teile aus verschiedenen Materialien und von unterschiedlicher Größe. Verwenden lassen sich die Formen beispielsweise für Gips und Beton – selbstredend aber auch für Resin.

Die Beton- oder Gipsteile können hinterher angemalt und verziert werden, so dass Sie auf diese Art Tore, Brückenpfeiler oder Hausfassaden erhalten. Arbeiten Sie mit Epoxidharz, können Sie mit zweiteiligen Formen wunderschöne voluminöse Objekte gestalten, in die Sie verschiedene Gegenstände, wie getrocknete Blätter und Blüten, einbetten können.

Außer den oben erwähnten Materialien brauchen Sie, um eine zweiteilige Silikonform herstellen zu können noch etwas Knete. Diese drücken Sie so in den Rahmen, dass dieser zur Hälfte gefüllt ist. Achten Sie darauf, auch die Ecken gut damit auszukleiden und die Oberfläche glattzustreichen.

Drücken Sie nun den Rohling zur Hälfte in die Knete und füllen Sie die Form mit dem Silikonkautschuk auf. Lassen Sie das Material aushärten und entfernen Sie hinterher sowohl die Silikonform als auch die Knete. Die fertige Form kommt allerdings sofort wieder in den Rahmen, denn sie wird ein zweites Mal gebraucht.

Legen Sie Ihren Rohling genau in die Aussparung. Streichen Sie nun die Form mit Vaseline aus, damit sich später beide Formhälften gut voneinander lösen lassen. Im letzten Schritt geben Sie ein weiteres Mal flüssiges Silikon in den Rahmen und lassen Sie es erneut aushärten.

 

 

Rohlinge mit Hinterschneidung

Eine besondere Herausforderung stellen Formen mit Hinterschneidung dar. Ein Rohling mit Hinterschneidung besitzt Ecken oder Kanten, die herausragen und beim Herauslösen aus der Form im Weg sein können. Da Silikon flexibel ist, sind kleine Hinterschneidungen kein Problem, vor allem wenn es sich um weiches Silikon mit einem Shore von 0 – 20 handelt. Große Hinterschneidungen jedoch sind schwieriger zu handhaben.

Am besten fertigen Sie für große Hinterschneidungen eine zwei- oder sogar mehrteilige Form an. Achten Sie beim Herausnehmen des Rohlings darauf, das Silikon nicht zu überdehnen, und wählen Sie weichen Silikonkautschuk.

Tipp: Funktioniert das Herausnehmen überhaupt nicht, können Sie die Form an einer Kante aufschneiden und dann den Rohling entnehmen. Hinterher befestigen Sie mehrere strammen Gummis an der Form, um den so entstandenen Riss zu schließen. Auf diese Art können Sie später auch das fertige Werkstück bequem herausnehmen.

 

Tipps und Tricks für gelungen Silikonformen

 

  • Sie haben keine Lust, zunächst aufwändig einen Rahmen für die Form herzustellen? Versuchen Sie es mit Legosteinen! Legen Sie sich eine Grundplatte aus glattem Holz zurecht und bauen Sie einfach einen Rahmen aus Legosteinen. Was Größe und Gestalt angeht, fertigen Sie diesen ganz nach Ihren Bedürfnissen an. Dann verwenden Sie ihn wie einen Holzrahmen.
  • Wenn Sie das Material aushärten lassen, achten Sie auf eine optimale Raumtemperatur. Beträgt diese unter 18° Celsius, so dauert der Vorgang zu lange. Ist die Raumtemperatur jedoch zu hoch, trocknet die Form zu schnell und es kann zu Verklumpungen im Material kommen. Am besten liegt die Raumtemperatur zwischen 18 und 22° Celsius.
  • Einen kleinen Trick, wie Sie die benötigte Silikonmenge abmessen können, verraten wir Ihnen noch: Bauen Sie Ihren Rahmen wie beschrieben und kleben Sie Ihren Rohling fest. Kleben Sie auch den Rahmen an den Untergrund. Danach füllen Sie Reis in die Form, bis der Rohling etwa einen Zentimeter davon bedeckt ist. Schütten Sie nun den Reis in eine Schüssel und wiegen Sie ihn. Das Gewicht des Reises entspricht etwa dem der benötigten Menge Silikon.
  • Für Anfänger sind sicherlich einfache Formen besser geeignet, sonst droht Frust. Lassen Sie es langsam angehen und nehmen Sie sich Zeit.

 

 

Inspirationen

Fortgeschrittene dürfen sich gerne einmal an einem Schachspiel aus Epoxidharz versuchen. Dieses Projekt bedeutet eine Menge Arbeit, allerdings kommt dabei eine absolut geniale Geschenkidee für Schachfreunde heraus.

Schmuck aus Epoxidharz wirkt edel und modern gleichermaßen. Vielleicht mag Ihre kleine Tochter gern einmal Mamas oder Papas Lieblingsschmuckstück tragen – dieses ist aber zu teuer, um es ihr einfach in die Hand zu drücken? Duplizieren Sie es doch mit Hilfe von Epoxidharz und füllen Sie das Resin mit Glitzerpartikeln oder kleinen Sternchen. Die Augen Ihres Kindes werden strahlen!

Auch edle Anhänger mit getrockneten Blüten lassen sich gut aus Epoxidharz herstellen. Verwenden Sie hierfür eine selbst hergestellte Gießform aus Silikon, sind Sie völlig frei in Ihren Gestaltungsmöglichkeiten.

Einfache Formen aus Silikon sind überall im Handel erhältlich. Möchten Sie sich jedoch kreativ austoben, kommen Sie an der eigenen Silkonform herstellen kaum vorbei. Allerdings kann mit unserer Anleitung zur Gießformherstellung kaum etwas schiefgehen. Versuchen Sie es doch einfach!

 

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