Spachtelmasse Auto – Anleitung für das Auto Spachteln

Eine winzige Beule in einem Karosserieteil, deren Instandsetzung nur wenig Arbeit zu bedeuten scheint, kann Sie in der Werkstatt gut und gerne mehrere hundert oder sogar tausend Euro kosten. Dabei ist es gar nicht schwer, Beulen oder Kratzer im Lack selbst mit Auto Spachtelmasse auszubessern – mit wenigen Einschränkungen. In unserem Autospachtel Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie das Spachteln eines Autos geht und worauf Sie beim Kauf von Feinpachtel fürs Auto achten müssen.

 

 

 

Was ist Auto Spachtelmasse?

Zeigen sich an Ihrem Fahrzeug Dellen, Risse oder Unebenheiten, können diese in der Regel nicht einfach überlackiert werden. Denn die Materialunebenheiten müssen zunächst ausgeglichen werden, bevor sie dann abgeschliffen und lackiert werden können. Dazu dient eine geeignete Spachtelmasse fürs Auto.

Grob gesagt sind Spachtelmassen zum Ausgleich aller Unebenheiten in verschiedensten Materialien erhältlich. Es gibt solche zum Spachteln von Kunststoff- oder Blechteilen an Automobilen, aber auch zum Spachteln von Rissen und Löchern in verschiedenen Untergründen wie Beton und Estrich oder auch in Wänden. Dabei können Sie sowohl Spachtelmasse für den Innen- wie auch für den Außenbereich erwerben.

Welche Spachtelmasse Sie fürs Spachteln Ihres Autos brauchen, ist unterschiedlich und kommt auf das instandzusetzende Bauteil an. Da die Produktvielfalt ungeheuer verwirrend ist, geben wir Ihnen nachfolgend einen kurzen Überblick über die Spachtelmassen fürs Auto.

 

Die verschiedenen Spachtelmassen

Auf dem Markt ist eine ganze Reihe an Produkten erhältlich; von Spritz- über Gips- bis hin zu Holz-, Füll- und Feinspachtel ist alles verfügbar, was der Heimwerker braucht. Im Folgenden erhalten Sie einen groben Überblick über verschiedene Spachtelmassen:

  • Spritzspachtelmassen werden in Maschinen verwendet, beispielsweise in Schneckenfördergeräten; daher sind sie vor allem für den industriellen Einsatz interessant, aber auch, um im Heimgebrauch größere Flächen zu ebnen
  • Holzspachtel können Sie nutzen, um alle Arten von Löchern in Holz aufzufüllen; gerade für die Reparatur von Fenstern sind sie von großem Vorteil
  • Pulverspachtel muss zunächst mit Wasser angerührt werden, bis die Masse die gewünschte Konsistenz erreicht; ein Beispiel hierfür ist Universalspachtel, der für viele Untergründe geeignet ist
  • Schnellspachtel hat eine besonders niedrige Topfzeit, weshalb dieser ebenfalls mit Wasser angerührt werden muss, um aushärten zu können; ein Beispiel ist der Elektrikergips

 

 

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Profis kennen sich natürlich mit den unterschiedlichen Arten von Spachtelmasse aus. Der Laie jedoch braucht für die Instandsetzung seines Autos lediglich zwei verschiedene Produkte:

  • 2-Komponenten-Polyesterspachtel: Der Zwei-Komponenten-Spachtel ist die beste Spachtelmasse, um Karosserieteile zu spachteln, da diese fürs Auto ohne Probleme mehrschichtig und dick aufgetragen und dann abgeschliffen werden kann; diese Feinspachtelmasse besteht aus zwei Komponenten, die erst dann miteinander reagieren und aushärten, wenn sie vermischt werden
  • Glasfaserspachtel: Eignet sich besonders gut für elastische Bauteile, beispielsweise Stoßfänger oder die Gehäuse der Außenspiegel

 

Welche Spachtelmasse Sie brauchen, ist also abhängig vom Schadensbild und dem Material, das Sie reparieren wollen.

 

 

Anleitung für das Auto Spachteln

Blech- oder Kunststoffteile am Auto effizient instandzusetzen, ist kein Hexenwerk. Die folgende Liste an Materialien wirkt zwar zunächst sehr lang, aber deren Anschaffung lohnt sich auch auf lange Sicht gesehen. Folgende Dinge benötigen Sie:

Werkzeug:

  • Einen Winkelschleifer mit unterschiedlichen Schleifpapierkörnungen; falls Sie keinen haben, können Sie eventuell einen im örtlichen Baumarkt leihen
  • Einen Japanspachtel
  • Schleifpapier mit unterschiedlich groben Körnungen
  • Wasserschleifpapier; am besten unterschiedliche Körnungen bis 280
  • Einen Schleifklotz
  • Eine Airbrush oder Lackierpistole

 

Weiterhin wird benötigt:

  • Eine Grundierung als Rostschutz bei der Bearbeitung von Blech
  • Geeignete Autospachtelmasse, siehe hierzu unseren Spachtelmasse Ratgeber
  • Einen Primer
  • Ein Lacksystem
  • Einen Fett- sowie einen Silikonreiniger
  • Ein fusselfreies Tuch, am besten mit staubbindenden Eigenschaften
  • Eventuell ein Primer-Spray
  • Eventuell ein Lackspray

 

Legen Sie sich alle Werkzeuge und Materialien zurecht, damit Sie alles in Reichweite haben. Nun kann es mit unserer detaillierten Autospachtel Anleitung losgehen.

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Anschleifen und Entrosten

Bevor Sie mit den Spachtelarbeiten am Auto beginnen können, müssen Sie die zu bearbeitende Stelle zuerst entrosten und anschleifen. Wie gründlich dies geschieht, ist abhängig vom Material sowie vom Schadensbild. Kunststoff muss nur grob angeraut werden, während Sie rostige Stellen am Blech großzügig entfernen müssen.

 

Reinigung der Fläche

Nach dem Anrauen und dem Entrosten des Autos muss die entsprechende Stelle von Fett, Silikon sowie von Staub und sonstigen Verunreinigungen befreit werden. Hierzu verwenden Sie Fett- und Silikonlöser. Nach der Grundreinigung nutzen Sie ein staubbindendes Tuch zum Nachwischen. Danach muss die Stelle komplett trocknen.

 

Grundieren

Dieser Schritt entfällt, falls Sie Kunststoffteile reparieren. Blechteile jedoch sollten vor dem Schleifen grundiert werden, um ein Nachrosten zu verhindern. Polyesterspachtel hat in diesem Anwendungsbeispiel einen Nachteil: Es zieht Wasser an. Dadurch kann es in wenigen Fällen leider zu einem Nachrosten kommen.

Auch wenn der Hersteller ausschreibt, die wasseranziehende Eigenschaft des 2K Polyesterspachtels sei kein Problem für Karosserieteile – gehen Sie lieber auf Nummer Sicher und grundieren Sie die entsprechende Stelle. Es wird Ihnen vielleicht lästige Arbeit im Nachhinein ersparen.

 

Das eigentliche Spachteln

Nach dem Aushärtungsprozess der Grundierung können Sie das Auto spachteln. Dazu nutzen Sie den Japanspachtel, um möglichst mit einem einzigen Bewegungsablauf die komplette Oberfläche der zu verspachtelnden Stelle glattzustreichen. Der Autospachtel wird so dünn wie möglich aufgetragen; seine Dicke sollte nicht mehr als zwei Millimeter betragen. Dies dient dem Luftausschluss und dem Verhindern von Blasenbildung.

Zu wenig sollten Sie jedoch auch nicht auftragen, denn die Autospachtelmasse zieht sich nach dem Aushärten noch ein wenig zusammen. Achten Sie also auf einen dünnen, aber weitläufigen Auftrag des Feinspachtels fürs Auto. Des Weiteren muss die Stelle ja auch noch abgeschliffen werden, was problemloser vonstatten geht, wenn diese zuvor etwas großzügiger bearbeitet wurde.

 

Spachtelmasse schleifen

Wenn die Spachtelmasse fürs Auto vollständig ausgehärtet ist, können Sie sie abschleifen. Achten Sie darauf, nicht erneut bis zum Blech zu schleifen. Ist dies passiert, können Sie erneut Spachtelmasse auftragen und aushärten lassen.

Beim Schleifvorgang wird stufenweise feineres Schleifpapier verwendet. Der letzte Schritt wird mit Nassschleifpapier durchgeführt. Versuchen Sie immer wieder, mit den Fingerspitzen letzte Unebenheiten zu ertasten, um diese danach erneut mit dem Schleifpapier bearbeiten und abtragen zu können. Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis die Stelle völlig eben ist. Beachten Sie, dass Sie auch kleinste Dellen und Unebenheiten nach dem Lackiervorgang sehen werden; spätestens dann, wenn sich das Licht auf dem Lack bricht.

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Füller auftragen

Der nächste Schritt nach dem Schleifvorgang ist eine erneute gründliche Reinigung. Nach dieser wird ein Primer aufgetragen, welcher die Poren der Oberfläche verschließt und diese glättet. Nach dem Auftragen des Füllers lassen Sie diesen gut trocknen, bevor Sie ein weiteres Mal die Oberfläche nass schleifen.

 

Lackieren und polieren

Wurde die Oberfläche nun komplett geglättet, kann der Lack aufgetragen werden. Dabei handelt es sich beim ersten Auftrag meist um den pigmentierten Lack, also den in der entsprechenden Farbe. Auch der zweite Lackauftrag erfolgt damit. Ist diese Schicht vollständig ausgehärtet, können Sie den Klarlack auftragen. Dieser ist übrigens meist nicht zwingend erforderlich, wenn Sie nur unifarbenen Basislack aufgetragen haben. Achten Sie in diesem Fall jedoch darauf, dass der Lack kein Wasser enthält und eine herkömmliche Verdünnung aufweist.

Eine Anmerkung für den begabten Heimwerker sei erlaubt: Selbst ein Auto zu lackieren wird in den seltensten Fällen die gleichen Ergebnisse liefern wie eine professionelle Lackierung in einer Autowerkstatt. Daher sollten Sie diese Arbeit nur dann selbst vornehmen, wenn das Endergebnis nicht ganz so wichtig ist – beispielsweise bei einem älteren Fahrzeug oder an einer unauffälligen Stelle.

Führen Sie die Arbeiten außerdem nur dann aus, wenn Sie über das nötige Know How und auch das benötigte Equipment verfügen. Gerade bei teuren, neueren oder geleasten Modellen sollte eigentlich ein Fachmann/eine Fachfrau das Lackieren übernehmen.

 

 

Tipps und Tricks

  • Wenn Sie die zu reparierende Stelle mit Fett- und Silikonreiniger gesäubert haben und diese noch trocknen muss, können Sie sie mit der Luftpistole und dem Kompressor gründlich abblasen, um den Trockenvorgang zu beschleunigen.
  • Rühren Sie lieber weniger Spachtelmasse an, da diese relativ schnell aushärtet. Es wäre schade, wenn Sie zu viel davon entsorgen müssten. Relativ rasch kommt es zu einer Klümpchenbildung. Dann ist die Spachtelmasse nicht mehr anwendbar, da sie sich nicht mehr gut verarbeiten lässt und die Klümpchen natürlich in der aufgetragenen und getrockneten Masse sichtbar sind. Entsorgen Sie also den Autospachtel, wenn dieser Klümpchen aufweist, und rühren Sie neuen an.
  • Zwei-Komponenten-Spachtel besteht stets aus dem Spachtel und dem Härter. Zur besseren Anwendbarkeit ist der Härter gefärbt, so dass Sie gut erkennen können, ob die Masse optimal miteinander vermischt wurde. Sehen Sie keine Schlieren mehr, ist die Mischung perfekt und Sie können mit dem Auftragen beginnen. Dann hat die Spachtelmasse fürs Auto eine Topfzeit von etwa acht Minuten.
  • Tragende Karosserieteile dürfen unter keinen Umständen einfach verspachtelt werden, da sie sonst den hohen Belastungen nicht standhalten würden. Diese müssen verschweißt werden. Lassen Sie diese Arbeiten am besten von einem Fachmann/einer Fachfrau durchführen.
  • Planen Sie für die komplette Arbeit unbedingt mehrere Tage Zeit ein, denn die verschiedenen Arbeitsschritte erfordern zum Teil auch Trocknungs- oder Aushärtungsprozesse.
  • Die Kosten einer selbst vorgenommenen Ausbesserung mithilfe von Spachtelmasse fürs Auto und einer geeigneten Lackierung variieren je nach Schadensbild. In der Regel belaufen sie sich auf etwa 100 bis 500 Euro.

 

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Instandsetzung von Kunststoffteilen

Bei der Instandsetzung von Kunststoffteilen kann eine unzureichende Anhaftung der verwendeten Spachtelmasse erfolgen, wenn diese ohne Hilfsmittel aufgetragen wird. Eine Reparatur von beschädigten Kunststoffteilen sollte daher stets mithilfe von Glasfasermatten oder Netzen erfolgen, damit die Spachtelmasse mehr Halt findet.

 

 

Lackiermöglichkeiten für zuhause

Für den Heimwerker bieten sich verschiedene Möglichkeiten, den Lack auf sein Fahrzeug aufzubringen:

  • Das Rollen des Fahrzeuges
  • Das Bekleben mit Folie
  • Das Sprühlackieren mit Dose
  • Das Sprühlackieren mit Lackierpistole

Sowohl das Sprühlackieren mit einer Dose als auch das Folieren und das Rollen sind Möglichkeiten, die sich insbesondere für kleine Schäden am Lack eignen. Mit einer Sprühpistole sowie einer geeigneten Düse und einem guten Kompressor können Sie auch größere Flächen bearbeiten.

Es ist allerdings auch möglich, ein komplettes Fahrzeug zu rollen. Sind die Lackierarbeiten abgeschlossen, können Sie den Lack ein weiteres Mal mithilfe von ganz feinem Schmirgelpapier leicht anrauen und eine hochwertige Autopolitur auftragen.

Die Lackierarbeiten sollten ausschließlich in einem komplett geschlossenen Raum unter Berücksichtigung der persönlichen Sicherheit durchgeführt werden. Tragen Sie dazu in jedem Fall eine Atemschutzmaske und am besten einen Schutzanzug.

Das Fahrzeug zu folieren ist eine hochwertige und optisch sehr ansprechende Alternative zum Lackieren. Beim Folieren wird das Auto mit einer speziellen Folie beklebt. Eine professionelle Folierung in einer Autowerkstatt ist um etwa ein Drittel kostengünstiger als eine professionelle Lackierung. Wichtig für den Heimwerker ist die Berücksichtigung der  potentiellen Blasenbildung. Die Folie muss unbedingt sauber aufgetragen werden, da das Resultat sonst nicht zufriedenstellend ist.

Es sind nicht nur optisch ansprechende Folien erhältlich, sondern auch spezielle Schutzfolien, die das darunterliegende Fahrzeug vor Steinschlägen und Kratzern bewahren können.

 

 

Ein begabter Heimwerker kann durchaus selbst Schäden am eigenen Fahrzeug reparieren, wenn er den richtigen Feinspachtel fürs Auto wählt. Halten Sie sich an unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Spachteln von Autos, dann kann eigentlich nichts schiefgehen.

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