Pflastersteine verfugen mit Epoxidharz – Die beste Anleitung

Kopfsteinpflaster sind der ideale Untergrund für viel belastete Flächen. Daher sind sie gerade in Einfahrten sehr beliebt. Allerdings müssen sie natürlich verfugt werden. Das geht entweder ganz klassisch mit Splitt und Sand oder auf die moderne Weise – mit Kunstharz Fugenmörtel. Wir verraten Ihnen nachfolgend, wie Sie ganz einfach Ihre Pflastersteine verfugen mit Epoxidharz.

 

 

 

Was ist Epoxidharz Fugenmörtel?

Epoxidharz Fugenmörtel basiert auf einem Kunstharz und hat die traditionellen Fugenmörtel heute fast vollständig verdrängt. Epoxidharz Fugenmasse besteht aus zwei Komponenten und ist deutlich hochpreisiger als die früheren Fugenmörtel, allerdings auch sehr viel belast- und haltbarer. Die Verarbeitung ist nicht ganz so einfach, allerdings lohnen sich die finanzielle Investition wie auch der erhöhte Arbeitsaufwand.

pflastersteine verfugen epoxidharz

 

 

Vor- und Nachteile von Fugenmörtel auf Epoxybasis

Gegenüber klassischem Fugenmörtel besitzt ein solcher auf Epoxidharz-Basis einige Vorteile:

 

Vorteile

 

  • Fugenmörtel auf der Basis von Epoxy ist extrem langlebig.
  • Er schützt den Untergrund effektiv vor nachwachsendem Unkraut.
  • Er ist elastisch und passt sich der witterungsbedingten Ausdehnungsschwankung des Untergrundes optimal an.
  • Wurden die Verfugungsarbeiten sachgemäß ausgeführt, ist der Epoxy Fugenmörtel wasserdurchlässig.
  • Epoxy Fugenmasse sorgt für eine perfekte Stabilisierung der Pflastersteine.
  • Sie kann für stark belastete Untergründe verwendet werden und hält den Belastungen besser stand als Quarz oder Sand.

Nachteile

 

  • Er ist deutlich hochpreisiger als klassischer Fugenmörtel.
  • Es kann ein unschöner Kunstharzschleier auf den Pflastersteinen entstehen – dieser löst sich im Außenbereich jedoch in der Regel nach einigen Monaten von selbst auf; im Innenbereich muss er allerdings mechanisch entfernt werden

Trotz dieser beiden Nachteile ist Epoxy Fugenmörtel die erste Wahl, wenn es darum geht, Pflastersteine langlebig und vor allem dauerhaft unkrautfrei zu verfugen. Der hohe Preis wird allein durch die Haltbarkeit des Materials und die Einsparung von zusätzlicher Arbeitszeit für die Unkrautvernichtung aufgewogen.

 

 

Verschiedene Arten von Epoxy Pflasterfugenmörtel

Möchten Sie Pflastersteine verfugen mit Epoxidharz, so haben Sie die Wahl zwischen zwei verschiedenen Systemen: den einkomponentigen und den zweikomponentigen Fugenmörteln. Beide zeichnen sich durch verschiedene Charakteristika aus, die wir in den nachfolgenden Kapiteln näher beleuchten wollen.

 

1k Fugenmörtel

Möchten Sie Pflastersteine verfugen mit Epoxidharz, so muss vor der Arbeit die Überlegung erfolgen, wie hoch die Belastung sein darf, der die zu verfugende Fläche ausgesetzt ist. Handelt es sich dabei um einen Fußgängerweg, so können Sie auf einkomponentigen Epoxymörtel zurückgreifen. Denn dieser ist nicht ganz so belastbar wie ein zweikomponentiges System.

pflaster verfugen kunstharz

 

 

Empfehlung: VDW 840 Plus 1K Fugenmörtel

Unsere Empfehlung für einen einkomponentigen Fugenmörtel ist der VDW 840 Plus. Dieser ist zwar, wie oben angemerkt, nicht so belastbar wie ein zweikomponentiges System, dafür kann er mit anderen positiven Eigenschaften punkten:

Vorteile

 

  • 1k Epoxy Fugenmörtel ist für viele Untergründe geeignet, so zum Beispiel auch für keramische Terrassen
  • Die Aufbringung ist extrem simpel, da nur eine Komponente aufgetragen werden muss; es muss nichts angemischt werden, denn nach der Aufbringung erledigt der nächste Regenguss den Rest
  • Der Epoxymörtel verfügt über einen selbst verdichtenden Effekt und muss daher nicht manuell nachverdichtet werden
  • Der Epoxy Fugenmörtel weist eine gute Wasserdurchlässigkeit auf und bekämpft Unkraut effektiv
  • Auch bei leichtem Regen ist der einkomponentige Epoxidharzmörtel verarbeitbar
  • Selbst enge Fugen lassen sich problemlos damit bearbeiten
  • Er ist in verschiedenen Farben erhältlich, so dass er passend zum jeweiligen Bodenbelag gewählt werden kann

Nachteile

 

  • Er hat natürlich einen stolzen Preis
  • Seine Verarbeitung kann nur in einer bestimmten Temperaturspanne erfolgen; diese liegt zwischen +5° und +25° C Bodentemperatur
  • Es ist kaum möglich, die Pflastersteine nach der Verfugung wieder zu entfernen
VDW 840 Plus 1K Fugenmörtel, 25 kg (steingrau)
  • Mit Wasser einschlämmbar, ohne Qualitätsverlust
  • Keine manuelle Nachverdichtung, selbstverdichtender Effekt
  • Bei leichtem Regen verarbeitbar
  • Für enge Fugen ab 3 mm
  • Nahezu bindemittelfilmfreie Beläge
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Der vdw 840 Plus 1k Epoxidharz Fugenmörtel weist so viele Vorteile auf, dass wir ihn trotz der oben genannten Nachteile vollumfänglich empfehlen können.

 

2k Fugenmörtel

2K Epoxy Fugenmörtel zeichnet sich durch zwei Komponenten aus, die vor der Arbeit miteinander vermengt werden müssen. Dabei muss unbedingt ein perfektes Mischverhältnis eingehalten werden, da sonst eine unzureichende Aushärtung droht. Somit wird die verfugte Fläche weniger belastbar und kann auch ihre sonstigen positiven Eigenschaften wie den Schutz vor Unkraut nicht entfalten. Zum Glück machen die heutigen zweikomponentigen Systeme dem Anwender die Anmischung in der Regel sehr einfach.

 

 

Empfehlung: VDQ 815 Plus 2K-Fugenmörtel

Unsere zweite Empfehlung für eine Epoxidharz Fugenmasse ist die zweikomponentige Version von vdw, nämlich die VDW 815 Plus. Diese zeichnet sich durch hervorragende Eigenschaften aus:

Vorteile

 

  • Sie weist eine hohe Fließfähigkeit auf
  • Sie ist, obwohl sie aus zwei Komponenten besteht, einfach anzumischen
  • Die Verfugung ist dauerhaft und sehr belastbar
  • Der Fugenmörtel ist bereits für eine Fugenbreite ab 3 mm einsetzbar
  • Die Pflasterflächen bleiben sauber oder können einfach mit einem Spezialreiniger gesäubert werden
  • Der Epoxidharz Fugenmörtel weist eine hohe Wasserdurchlässigkeit auf, wirkt aber zuverlässig gegen Unkraut
  • Er ist, wie das einkomponentige System, selbstverdichtend
  • Die Epoxy Fugenmasse ist gut fließfähig und nach der Aushärtung kehrsaugmaschinen- sowie abriebfest
  • Auch weist sie einen hohen Frohstwiderstand auf und ist gut umweltverträglich
  • Selbst bei leichtem Regen ist die Masse verarbeitbar
  • Auch im Vergleich zu klassischem Material ist diese Fugenmasse noch relativ preisgünstig

Nachteile

 

  • Die Topfzeit ist relativ kurz, so dass sehr schnell gearbeitet werden muss; als Alternative dazu wiegen Sie die Komponenten separat ab und vermischen Sie immer nur eine geringe Menge
VDW 850 plus 2K Fugenmörtel, 10kg (steingrau)
  • schnelle, preiswerte und dauerhafte Verfugung, saubere Pflasterflächen
  • wasserdurchlässig, selbstverdichtend, kehrsaugmaschinenfest
  • abriebfest, hoher Frost-/Tausalzwiderstand, dauerhaft verfüllte Fuge
  • auch bei Regen und niedrigen Temperaturen verarbeitbar
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Von uns gibt es aufgrund der großen Anzahl an Vorteilen eine klare Empfehlung!

 

 

Geeignete Einsatzgebiete von 2K-Fugenmörtel

Die Einsatzgebiete für Epoxidharz Fugenmörtel sind vielfältig. So können Sie ihn für

  • Arbeitsbereiche
  • Eingänge
  • Terrassen
  • Garten- sowie Fußwege
  • Einfahrten

verwenden. Beachten Sie jedoch Folgendes: Einkomponentige Systeme sind weitaus weniger belastbar als zweikomponentige. Daher sollten Sie bei Orten, die hohen Belastungen standhalten müssen, wie beispielsweise Einfahrten, immer einen 2k Epoxidharz Fugenmörtel verwenden.

 

 

Wichtig zu beachten beim Verfugen

  • Beim Verfugen mit Epoxidharz Fugenmasse ist es wichtig, ein Gefälle von mindestens zwei Prozent der Gesamtfläche einzuhalten. Zudem muss der Untergrund eine solide Basis aus Schotter, Splitt, Sand oder Kies aufweisen, da die Fugen sonst den Belastungen durch Fußgänger oder gar Autos nicht standhalten würden.
  • Auf das Einschlämmen des Epoxidharz Fugenmörtels sollten Sie verzichten, da dies keine positiven Auswirkungen auf das Material hat.
  • Der große Vorteil des Epoxy Fugenmörtels ist die Tatsache, dass dieser nicht starr, sondern flexibel ist. Dadurch wird eine Rissbildung in den Fugen verhindert, so dass der Epoxidharz Mörtel auch für ungebundene Bettungsschichten verwendet werden kann. Allerdings sollten Sie in diesem Fall zuvor einen Fugenfüller benutzen und diesen bis zu mindestens zwei Dritteln der Fugen einbringen. Hiernach wird der eigentliche Epoxymörtel verwendet.
  • Epoxymörtel kann entweder wasserdurchlässig oder wasserundurchlässig verarbeitet werden und sogar als Drainage dienen.

 

 

Anleitung für das Pflaster verfugen mit Epoxidharz

Um Pflaster mit Epoxidharz zu verfugen müssen Sie kein Profi sein. Sie müssen nur über das notwendige Equipment verfügen und einige grundlegende Dinge beachten. Halten Sie sich einfach an unsere nachfolgende Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Pflaster Verfugen.

Sie benötigen folgende Dinge:

  • Die Fugenmasse auf Epoxidharzbasis
  • Ein geeignetes Rührwerk, beispielsweise eine Bohrmaschine mit Rührkorb
  • Einen Schlauch mit Wasseranschluss und Spritzpistole
  • Einen Hartgummischieber
  • Einen Kokosbesen

 

Fugen vorbereiten

  • Wenn Sie eine bereits bestehende Fläche ausbessern möchten, so müssen die Fugen zunächst ausgeräumt werden. Dies können Sie ganz einfach mithilfe eines Hochdruckreinigers bewerkstelligen.
  • Säubern Sie die Fugen gründlich bis zu einer Tiefe von mindestens drei Zentimetern. Auch die Oberfläche der Pflastersteine sollte auf diese Art von Schmutz und Staub befreit werden.

 

epoxy pflasterfugenmörtel

 

Fugenmörtel anmischen

  • In der Regel werden beide Komponenten im perfekten Mischverhältnis geliefert. Der Einfachheit halber können Sie die komplette Masse anrühren; beachten Sie jedoch die Topfzeit. Entleeren Sie die im Eimer befindliche Flasche vollständig in diesen. Je nachdem, welchen Epoxidharzmörtel Sie verwenden, müssen Sie hiernach bis zu zwei Mal die Flasche mit Wasser auffüllen und dieses ebenfalls in den Eimer hineingeben. Halten Sie sich an das mitgelieferte Datenblatt, welches sich unter dem Eimerdeckel befindet.
  • Rühren Sie gründlich um. Achten Sie darauf, die Masse auch an den Seitenwänden sowie am Boden gut zu durchmischen. Rühren Sie so lange, bis eine gut fließfähige Masse entstanden ist.
  • Nun beginnt die Topfzeit, also die Zeit, in der Sie die Masse verarbeiten können, ehe diese aushärtet. Es gilt jetzt, schnell und effektiv zu arbeiten.

 

Angemischte Fugenmasse einarbeiten

  • Die zu verfugende Fläche muss nun bis zur Sättigung gewässert werden. Geben Sie mithilfe des Wasserschlauchs eine großzügige Menge auf die gesamte Fläche. Es gilt: Es kann nicht zu viel Wasser verwendet werden, nur zu wenig. Spritzen Sie also lieber mehr Flüssigkeit auf.
  • Entleeren Sie dann den kompletten Eimer auf die Pflastersteine. Schieben Sie die Masse mithilfe des Hartgummischiebers in die Fugen. Arbeiten Sie dabei stets diagonal zur Fuge, damit die Masse sich optimal in den Rillen verteilt und diese ausfüllt. Nutzen Sie dabei den am höchsten liegenden Punkt der Fläche so aus, dass Sie in Gefällerichtung arbeiten. Je nach verwendetem Epoxidharzmörtel müssen Sie dabei mithilfe des Wasserschlauches großzügig nachwässern. Auch dies können Sie dem Datenblatt entnehmen.
  • Zwischendurch sollten Sie immer wieder Ihre Schuhsohlen mit dem Wasserstrahl reinigen, um Fußabdrücke auf den Pflastersteinen zu vermeiden.

 

2k fugenmörtel

 

Aushärtung und Nachreinigung

  • Lassen Sie die Epoxy Fugenmasse fünfzehn Minuten aushärten. Danach fegen Sie die Reste vorsichtig mit dem Kokosbesen ab. Reinigen Sie diesen und auch Ihre Schuhsohlen immer wieder zwischendurch.
  • Mindestens 24 Stunden muss die Fläche nun ruhen. Während dieser Aushärtungsphase darf sie nicht betreten und muss vor Regen und sonstiger Feuchtigkeit geschützt werden. Bei Bedarf können Sie nach der vollständigen Aushärtung die Oberfläche der Pflastersteine noch mit einem Spezialreiniger für Epoxy säubern.

 

 

Alternativen zum Fugenmörtel aus Epoxidharz

Als solide Alternativen zum Fugenmörtel aus Epoxidharz kommen folgende Materialien infrage:

  • Zement: Zement ist ein wetterfestes und relativ einfach zu verarbeitendes Material, welches auch langlebig ist. Er hält sehr hohen Belastungen stand und kann daher gut für Einfahrten verwendet werden. Davon abgesehen handelt es sich dabei um ein sehr preisgünstiges Material, insbesondere im Vergleich zum Epoxidharzmörtel. Allerdings kann der Untergrund unter einem unschönen Zementschleier leiden und mit der Zeit sind Risse in den Fugen möglich.
  • Basaltmehl: Basaltmehl ist eine mittelpreisige Alternative und kann mit einem anschaulichen dunklen Fugenbild aufwarten. Es stützt die Pflastersteine relativ gut, hat jedoch gegen Unkraut kaum Chancen.
  • Sand: Bei Sand handelt es sich um ein versickerungsfähiges und sehr günstiges Material, das feucht verarbeitet wird. Allerdings bietet der Sand neben den Vorteilen mehrere große Nachteile: Er ist anfällig für Unkräuter sowie Insekten, stützt die umliegenden Pflastersteine nicht besonders gut und sollte daher auch nicht für Flächen verwendet werden, die großen Belastungen standhalten müssen.
  • Quarz: Auch Quarzsand sollte nicht für hochbelastete Flächen benutzt werden, da er die gleichen schlecht stützenden Eigenschaften aufweist wie der oben beschriebene herkömmliche Brechsand. Allerdings verteilt er sich besser, wodurch auch kleinere Fugen damit ausgekleidet werden können. Er ist leicht aufzubringen, jedoch ebenso anfällig für Insekten und Unkraut wie normaler Sand.

 

Zusammenfassend ist also zu sagen, dass Fugenmörtel auf Epoxidharzbasis nicht nur die moderne, sondern in aller Regel auch die stabilere Wahl ist, wenn auch nicht gerade kostengünstig. Die Vorteile wiegen die Nachteile jedoch deutlich auf, so dass Sie in Erwartung auf ein gelungenes und haltbares Ergebnis auf Epoxidharz Fugenmörtel zurückgreifen sollten.

 

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