Holz lackieren – Anleitung zur Anwendung von Holz Lack

Eine der bei Heimwerkern beliebtesten Tätigkeiten ist das Holz Lackieren. Dieses ist relativ simpel auszuführen, kann jedoch seine Tücken haben. Wir verraten Ihnen, wie Sie Holz richtig lackieren und welchen Lack für Holz Sie verwenden sollten.

 

 

 

Deshalb sollte Holz lackiert werden

Holz ist ein Naturmaterial, das wie kaum ein anderes von der Witterung beeinflusst wird. Nässe, Kälte und Hitze können seine Eigenschaften gravierend verändern. Insbesondere Holz, das im Außenbereich zum Einsatz kommt, muss daher vor diesen Einflüssen geschützt werden.

Doch auch in Innenräumen verbautes Holz sollte bestmöglich vor zu großen witterungsbedingten sowie mechanischen Einflüssen bewahrt werden. Denn auch dieses kann sich mit der Zeit negativ verändern und Form, Farbe und Funktion verlieren.

Lack für Holz schützt dieses vor Feuchtigkeit, indem es die Oberfläche versiegelt. Auch der negative Einfluss von Schmutz sowie UV-Strahlung wird durch eine Holz Lackierung gravierend vermindert. Schädlinge wie Holzwürmer sowie Schimmel werden effektiv abgewehrt. Weiterhin wird der Gegenstand durch einen Holz Lack optisch aufgewertet. Denn Lack für Holz ist in vielen verschiedenen Farben erhältlich und kann so passend auf das übrige Mobiliar und den eigenen Geschmack abgestimmt werden.

holz klarlack

Zu guter Letzt schützt ein Holz Lack auch den Besitzer, denn Verletzungen durch Spreißel oder spröde gewordene Stellen werden minimiert.

 

 

Benötigtes Material

Möchten Sie Holz richtig lackieren, benötigen Sie folgende Dinge:

  • Den entsprechenden Lack für Holz
  • Pinsel, Farbrolle oder einen Holzlack in einer Spraydose
  • Farbwanne
  • Einen Holzstab zum Umrühren
  • Lackieruntersetzer
  • Einen Schleifblock oder Schleifpapier, am besten mit feiner Körnung
  • Ein Schleifgerät für große Flächen
  • Einen Handfeger
  • Etwas Wasser
  • Ein fusselfreies Tuch zum Wässern

Zudem brauchen Sie eventuell ein Abbeizmittel, einen Spachtel oder einen Föhn, um den Altanstrich zu entfernen. Denken Sie außerdem an die Arbeitssicherheit – Handschuhe, eine Atemmaske sowie langärmelige Kleidung und eine Schutzbrille sollten Pflicht sein.

 

 

Die verschiedenen Lacktypen in der Übersicht

Sie haben die Wahl zwischen folgenden Lackarten:

Kunstharzlack Acryllack
  • Enthält Lösemittel
  • Starker Geruch
  • Potenziell gesundheitsschädlich
  • Weder auswaschbar, noch wasserverdünnbar
  • Resistenter gegen Stöße und Kratzer
  • Kürzere Trocknungsphase
  • Bessere Deckkraft
  • Lösemittelarm oder sogar –frei
  • Nur leichter Geruch
  • Wasserverdünnbar
  • Gute Verarbeitbarkeit
  • Geringere Resistenz gegen Stöße und Kratzer
  • Längere Trocknungsphase

 

 

Empfehlenswerte Lacke für Holz

An Holzlack werden unterschiedliche Ansprüche gestellt. Je nachdem, in welchem Bereich das behandelte Holz eingesetzt werden soll, muss der Holzlack ungiftig oder lebensmittelecht sein. Auch die Farbgebung spielt natürlich eine Rolle. Holzlack, der für Kinderspielzeug zum Einsatz kommen soll, muss natürlich andere Voraussetzungen erfüllen als Holzlack für stark beanspruchte Holzzäune im Außenbereich.

Wir haben uns verschiedene Lacke für Holz angesehen und sie getestet. Nachfolgend teilen wir das Ergebnis mit Ihnen und sprechen Empfehlungen für Holz Lacke aus.

holz lack spray

Mit der Airbrush-Pistole können perfekte Lackierungen ausgeführt werden

 

CONTURA Holz und Möbellack

Der CONTURA Klarlack für Holz erfüllt alle Kriterien, die einen guten Holz Lack ausmachen. Preislich liegt er im mittleren Segment und ist daher als erschwinglich anzusehen. Folgende Vorteile sind uns besonders aufgefallen:

Vorteile

 

  • Der CONTURA Holz Lack ist speichelecht und somit für Kinderspielzeug geeignet nach DIN EN 71/3
  • Er ist lösemittelfrei und kann daher bedenkenlos aufgetragen werden
  • Der Lack ist lichtecht
  • Er besteht aus nur einer Komponente und muss daher nicht angerührt werden
  • Für die professionelle Möbellackierung ist er ebenso geeignet wie für den Kleinanwender
  • Die Grundierung ist bereits inklusive und muss nicht extra vorgenommen werden
  • Durch diesen Holz Klarlack entsteht eine äußerst resistente Oberfläche
  • Der Klarlack für Holz von CONTURA kann nach der Aushärtung weiterbearbeitet werden
  • Er weist eine sehr gute Füllkraft auf

Nachteile

 

Contura Holzlack Möbellack Klarlack 2 in 1 Grundierung
  • DIN EN 71/3 Für Kinderspielzeug geeignet / Speichelecht
  • Aqua Solid Möbellack, farblos, lösemittelfrei
  • Lichtechter 1K Grund- & Endlack für die professionelle Holz- und Möbellackierung
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Bei dieser langen Reihe an Vorteilen ist uns nicht ein einziger Nachteil aufgefallen. Von uns erhält der CONTURA Holz Klarlack daher ein Daumen Hoch!

 

ADLER Varicolor Acryl Buntlack

Der ADLER Grund- und Decklack zählt eher zu den hochpreisigen Modellen. Der Preis sollte jedoch niemanden abschrecken, denn der Holzlack von ADLER bietet alle Vorteile, die ein hochwertiger Lack aufweisen muss:

Vorteile

 

  • Er ist in verschieden großen Gebinden erhältlich und somit für industrielle Zwecke sowie für den Kleinanwender interessant
  • Er ist einfach aufzutragen
  • Der ADLER Holzlack ist in vielen verschiedenen Farben erhältlich
  • Er ist nicht nur für Holz geeignet, sondern auch für Metall und sogar verschiedene Kunststoffe
  • Selbst an Heizkörpern ist die Farbe leicht anzuwenden und schützt diese optimal
  • Der Holzlack ist geruchsarm sowie umweltschonend
  • Die Grundierung ist bereits integriert und muss daher nicht separat vorgenommen werden
  • Die Farbe ist auch für Kindermöbel geeignet
  • Sie ist speichel- sowie schweißecht

Nachteile

 

  • Die Deckkraft könnte besser sein
ADLER Varicolor 2in1 Acryl Buntlack für Innen und Außen
  • Für viele Untergründe geeignet: Holz, Metall, Hart-PVC, für innen und außen, wetterfest
  • Einfach zu streichen, Grund- und Decklack in einem
  • Für Kinderspielzeug geeignet, Schweiß- und speichelecht
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Uns ist beim ADLER Holz Lack nur ein einziger Nachteil aufgefallen: Je nachdem, welches Material damit gestrichen wird, können viele Anstriche erforderlich sein, um die gewünschte Deckkraft zu erreichen. Andererseits sollte beim Holz Lackieren in jedem Fall mehrschichtig gearbeitet werden; daher werten wir diesen Punkt nur als halben Nachteil. Davon abgesehen gibt es bei diesem Produkt nur Pluspunkte und eine fast uneingeschränkte Kaufempfehlung.

 

Holz lackieren mit Spraydose: BORMA WACHS Holzspray

Das BORMA Wachs Holzspray ist sehr einfach aufzutragen und somit perfekt für ungeübte Anwender geeignet. Es wird insbesondere für schwer zugängliche Stellen empfohlen. Folgende Vorteile sind uns außerdem aufgefallen:

Vorteile

 

  • Der Holzlack ist für den Innen- und für den Außenbereich geeignet
  • Er ist höchst witterungsbeständig sowie lichtecht
  • Schlierenbildung wird durch verschiedene Glanzstufen und eine optimale Ausdehnungsfähigkeit des Holzsprays vorgebeugt
  • Es ist eine perfekte Retusche von Unregelmäßigkeiten in der Holzoberfläche möglich

Nachteile

 

  • Relativ starke Geruchsbildung bei der Verarbeitung
BORMA WACHS Holzlack Transparent
  • Schnelltrocknender Nitro-Holzlack in einer Sprühdose
  • Leicht anzuwenden, lichtecht und wetterfest
  • Geeignet für den Innen- und Außenbereich
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Auch bei dem ADLER Wachs Holzspray ist uns nur ein Nachteil aufgefallen: Es kommt, gerade im Innenbereich, beim Auftrag zu einer starken Geruchsbildung. Dieser sollte durch eine gute Lüftung sowie angemessener Schutzkleidung entgegengewirkt werden. Hiervon abgesehen können wir das Produkt uneingeschränkt empfehlen.

 

 

Darauf ist beim Kauf von Holzlack zu achten

Weiter oben haben wir bereits angesprochen, dass beim Holzlack Kauf auf verschiedene Dinge geachtet werden sollte. Gerade für Kinderspielzeug oder Flächen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen sollen, muss unbedingt ungiftiger und speichelechter Lack gewählt werden. Dieser ist unter DIN EN 71-3 aufgeführt – Lack, der mit Kindern oder Lebensmitteln in Berührung kommen soll, muss unbedingt auf diese Weise zertifiziert sein.

Es sind jedoch noch andere Dinge beim Kauf von Holzlack zu beachten.

Insbesondere im Außenbereich wird Holz häufig stark beansprucht. Witterungsbedingungen sowie mechanische Einflüsse können die Oberfläche – sofern beim Lackieren ein ungeeigneter Lack gewählt wurde – stark zersetzen. Die Folgen sind abplatzender Lack und eine optisch sowie funktional höchst beeinträchtigte Oberfläche.

holz richtig lackieren

Daher sollten Sie beim Kauf von Holzlack genau die Hinweise des Herstellers studieren. Für den Innenbereich eignet sich am besten ein hochwertiger Acryllack für Holz auf Wasserbasis. Dieser sollte keine bedenklichen Inhaltsstoffe, wie Lösemittel, enthalten, die die Gesundheit von Mensch und Tier beeinträchtigen könnten. Auch stark riechende Lacke sollten vermieden werden oder sie müssen an der frischen Luft – natürlich witterungsgeschützt – aufgetragen werden. Kunstharzlacke können bei hoher Beanspruchung im Innenbereich zum Einsatz kommen, beispielsweise für eine Küchenarbeitsplatte oder einem Esstisch.

Die gleiche Lacksorte würden wir für den Außenbereich empfehlen, also beispielsweise Gartenzäune oder hölzerne Gartenmöbel. Kunstharzlacke, die auch Alkydharzlacke genannt werden, sind extrem abrieb-, wasser- sowie witterungsbeständig. Mit einem Kunstharzlack wird das Holz im Außenbereich optimal vor der Witterung und mechanischem Verschleiß geschützt.

lack für holz

Manchmal ist Holz Lack in Kombination mit einem Fungizid erhältlich, um Schimmel- und Pilzbefall vorzubeugen. Solche Lacke sind besonders dann angeraten, wenn die Holzoberfläche dauerhaft Feuchtigkeit ausgesetzt ist.

 

 

Lack oder Lasur?

Dem Laien stellt sich häufig die Frage, ob ein Lack für Holz besser ist als eine Lasur. Im Prinzip bieten beide einen optimalen Schutz vor Witterungsbedingungen und Schädlingen. Ob Sie lieber einen Lack für Holz wählen oder eine Lasur, ist vor allem Geschmackssache. Eine Lasur ist dünnflüssiger als Lack und dringt in das Material ein, um einen Schutz von innen heraus zu gewährleisten.

Ein Holzlack hingegen bildet eine Schutzschicht an der Oberfläche. Der größte Unterschied besteht darin, dass ein Lack in der Farbe dominanter ist und meist die Holzmaserung überdeckt, während eine Lasur die Optik des Gegenstandes bewahrt.

 

 

Geeignete Pinsel/Roller für das Holz Lackieren

Wer kennt es nicht? Man lackiert oder streicht einen Gegenstand mit einem Pinsel und dieser verliert ständig seine Borsten. Selbst bei qualitativ hochwertigen Pinseln ist dies oft der Fall. Abhilfe schaffen spezielle Lackpinsel, die sich hervorragend zum Lackieren eignen. Diese sind zwar häufig ein wenig teurer als ihre Borsten verlierenden Pendants, der Kauf lohnt sich jedoch trotzdem – schließlich spart er jede Menge Ärger und verhindert manches Mal Fingerabdrücke, die beim Versuch entstehen, die Borsten wieder aus dem feuchten Lack zu entfernen.

Folgende Pinsel eignen sich perfekt zum Lackieren:

  • Rundpinsel sind optimal für kleine oder gewölbte Flächen geeignet. Außerdem lassen sich mit ihnen runde Kanten perfekt streichen. Ein ständiges Drehen des Rundpinsels sorgt für einen besonders gleichmäßigen Anstrich. Achten Sie bei lösemittelhaltigem Holzlack auf besonders dichte Borsten. Gespaltene Borsten sind optimal für wasserlösliche Lacke.
  • Flachpinsel sind in der Lage, eine große Farbmenge aufzunehmen, so dass der Pinsel nicht andauernd in den Lack getaucht werden muss. Dies erleichtert die Arbeit erheblich. Flachpinsel geben die Farbe gleichmäßig wieder ab und sind optimal für große Flächen geeignet.

lackpinsel

Von diesen Pinselsorten abgesehen haben Sie die Möglichkeit, Lackierwalzen zu verwenden. Diese sind gut für große Oberflächen geeignet. Schaumstoffwalzen oder Kurzhaarroller sollten bei lösemittelhaltigen Holzlacken auf glatten Flächen zum Einsatz kommen.

 

 

Anleitung für das Holz Lackieren

Wenn Sie einen Gegenstand aus Holz richtig lackieren möchten, können Sie ihn leider nicht einfach mit dem Lack überstreichen. Eine gründliche Oberflächenvorbereitung ist enorm wichtig, damit der Holzlack richtig anhaften und seine Schutzeigenschaften optimal entfalten kann.

 

Alten Lack entfernen

Ehe Holz lackiert werden kann, muss zunächst der alte Anstrich entfernt werden. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Abbeizen: Der Altlack wird mithilfe eines ätzenden Mittels abgetragen. Das Mittel wird zunächst aufgebracht und danach die Fläche mittels Folie vor UV-Strahlung und anderen Einflüssen geschützt. Nach der Einwirkzeit des Abbeizmittels – wenn also dieses sich bräunlich verfärbt hat – wird mit einem Spachtel der Altanstrich einfach abgekratzt. Bei Abbeizmitteln ist unbedingt auf die Arbeitssicherheit zu achten!
  • Benutzung eines Föhns: Die Oberfläche wird mithilfe eines Föhns oder einer Heißluftpistole so lange erhitzt, bis sie Blasen wirft. Danach wird der Lack abgekratzt, wobei Drahtbürste oder Spachtel zum Einsatz kommen können. Auch dieser Methode sollten Sie an einem gut belüfteten Arbeitsplatz nachgehen und eine Atemschutzmaske tragen, da giftige Dämpfe aufsteigen können!
  • Rein mechanisch: Abblätternder Lack kann manchmal mithilfe eines Spachtels komplett abgekratzt werden. Gerade bei Lack, der sich einfach entfernen lässt, ist dies eine gute Möglichkeit, denn sie spart Energie und setzt den Anwender keinen schädlichen Stoffen aus. Auch das Abschleifen ist eine Möglichkeit.

holzlack entfernen

Nach dem Entfernen des alten Lacks wird das Holz gewässert. Dadurch quillt es auf und wird optimal auf den Farbauftrag vorbereitet. Nach einer kompletten Trocknung kann der nächste Arbeitsschritt erfolgen.

 

Oberfläche anschleifen

Nach dem Entfernen des alten Lacks und der vollständigen Trocknung sollte das Holz gereinigt und abgeschliffen werden. Mit diesem Schritt wird gewährleistet, dass das Holz den Lack optimal aufnimmt und dieser wirklich vor witterungsbedingten Einflüssen schützt.

Verwenden Sie eine Körnung von 180 für einen Grundschliff. Möchten Sie auf Nummer Sicher gehen und das Holz wirklich gründlich abschleifen, können Sie mehrere Körnungen verwenden und schrittweise vorgehen. Beginnen Sie mit einer Körnung von 130, danach verwenden Sie eine 150er Körnung und hiernach die 180er für den Feinschliff.

Mit einem Schleifgerät können Sie insbesondere große Flächen bequem anschleifen. Für schwer zugängliche oder kleinere Flächen verwenden Sie ein Schleifpapier oder einen Schleifblock.

holz schleifen

 

Oberfläche grundieren

Eine Grundierung ist gerade bei heimischen Nadelhölzern sinnvoll, denn diese sind – neben manchen anderen Hölzern – häufig von der Bläue befallen. Dabei handelt es sich um eine von bestimmten Pilzarten verursachten Blauschleier. Er beeinträchtigt zwar nicht die Tragfähigkeit, dafür aber umso mehr die Optik des Holzes. Die Bläue ist also als Holzfehler zu bezeichnen.

Eine Grundierung, die Pestizide enthält, schützt vor der Bläue und sorgt dafür, dass der nachfolgende Lack von dem Material optimal angenommen werden kann. Weiterhin sind deckende Grundierungen erhältlich, die die Holzfarbstoffe in Schach halten, so dass diese nicht durch die Decklackschicht durchschlagen können.

Ebenso ist eine Grundierung dann sinnvoll, wenn es sich bei dem zu lackierenden Holz um ein sehr saugfähiges Material handelt. Denn dieses würde den reinen Lack ohne Grundierung nicht so gut annehmen. Die Grundierung schließt quasi den Untergrund, so dass der Lack besser anhaften kann.

klarlack für holz

Die Grundierung wird sehr fein aufgetragen, ehe das Holz lackiert wird. Wird sie zu dick aufgebracht, kann der Lack nicht mehr bis zum Holzuntergrund dringen und dieser würde die Lackschicht nicht mehr so gut aufnehmen.

Wie lange Sie warten müssen, bis der Lack nach der Grundierung aufgetragen werden kann, sollten Sie dem Datenblatt des Herstellers entnehmen, denn die Trocknungsphase kann variieren.

Nach der Grundierung sollte das Holz ein weiteres Mal leicht angeschliffen werden, um die Anhaftung der Lackschicht zu optimieren.

 

Lackieren

Nun wird das Holz lackiert. Nutzen Sie hierzu Pinsel oder Roller und tragen Sie den Lack für Holz dünn und gleichmäßig auf der Oberfläche auf. Vermeiden Sie die Bildung von unschönen Nasen.

 

Mehrschichtiger Lackaufbau

Holz wird stets mehrmals lackiert, mindestens jedoch zweimal. Nach jeder Lackierung muss die vollständige Trocknungsphase abgewartet werden, ehe der nächste Anstrich erfolgen kann. Auf diese Weise schützen Sie das Holz optimal vor alterungs- und witterungsbedingten sowie mechanischen Einflüssen.

Nach jeder Lackschicht – auch nach der Grundierung – sollten Sie die Oberfläche mit einem feinkörnigen Schleifpapier, also 240er bis 400er Körnung, anschleifen. Auf diese Weise werden Läufer und Farbnasen entfernt und die Optik verbessert. Weiterhin werden Fasern, die sich beim Lackieren durch die Feuchtigkeit aufgerichtet haben, abgeschliffen.

klarlack holz

Zu guter Letzt dient der Zwischenschliff der besseren Verbindung der verschiedenen Schichten. Selbstverständlich darf die Entfernung des dabei entstandenen Schleifstaubes nicht vernachlässigt werden.

 

Holz lackieren mit Spraydose oder Airbrush

Wir haben bereits eine Empfehlung für einen Holzlack aus der Spraydose abgegeben. Das Sprühen ist eine gute Möglichkeit, filigranere Holzarbeiten mit Lack zu versehen, die man nur schwer mit Pinseln bearbeiten kann. Außerdem spart es häufig Zeit. Eine gute und sehr gleichmäßige Streicharbeit ist mit der richtigen Handhabung einer Lack Spraydose garantiert.

Bevor Sie mit der Spraydose arbeiten, sollten Sie die nahe Umgebung vor dem Farbnebel schützen. Legen Sie großflächig Zeitungspapier aus oder schützen Sie in der Nähe befindliche Böden, Wände und Gegenstände mit einer Folie. Auch das Umstellen des zu besprühenden Gegenstandes mit hohen Kartonagen ist eine gute Schutzmöglichkeit.

holzlack spray

Achten Sie auf eine Umgebungstemperatur zwischen 20 und 24 Grad Celsius. Die Oberflächenvorbereitung mittels Abbeizen, Abschaben und Wässern kann genauso vorgenommen werden wie oben beschrieben. Unbehandeltes Holz muss ebenso grundiert werden.

Lackieren Sie zum ersten Mal mit einer Spraydose, empfiehlt sich das Üben auf einem Stück Pappe. Erst wenn dies gut klappt, sollten Sie mit der eigentlichen Arbeit beginnen.

Zunächst werden nun die Kanten und Ecken eingesprüht. Hiernach folgt die große Fläche. Sprühen Sie in gleichmäßigen, geraden und langen Zügen den Holzlack auf. Halten Sie dabei einen Abstand von etwa 20 Zentimetern zur Oberfläche ein.

Nach dem Sprühen gehen Sie vor wie oben beschrieben und tragen Sie mehrere Schichten des Holzlacks auf.

lackiert

 

 

Pflege

Insbesondere elegante und teure Möbelstücke aus lackiertem Holz sollten gut und auf die richtige Weise gepflegt werden. Folgende Dinge sollten Sie dabei beachten:

  • Heiße Gegenstände sind absolut tabu. Besitzen Sie einen Esstisch aus lackiertem Holz, verwenden Sie in jedem Fall Untersetzer, wenn Sie heiße Töpfe und Pfannen darauf abstellen möchten. Sonst beschädigen Sie schlimmstenfalls die Oberfläche irreparabel.
  • Nasse Tücher sollten bei der Reinigung nicht verwendet werden. Reinigen Sie das lackierte Möbelstück nebelfeucht und wischen Sie gleich mit einem trockenen und staubfreien Tuch nach. Sonst drohen unschöne Wasserflecken, insbesondere bei stark kalkhaltigem Wasser.
  • Reinigungsmittel mit Scheuerpartikeln dürfen keinesfalls verwendet werden, da sie die Oberfläche zerkratzen könnten. Das Gleiche gilt hinsichtlich der Verwendung rauer Tücher sowie Mikrofasertücher. Die besten Tücher zur Reinigung von lackiertem Holz sind solche aus Leder oder aus sehr feiner Baumwolle.

holzlack pflege

  • Kleinere Beschädigungen sollten so schnell wie möglich ausgebessert werden, ehe sie zu flächig werden. Je kleiner ein Kratzer oder eine Fläche mit absplitterndem Lack ist, desto einfacher ist sie zu beseitigen. Dringt Feuchtigkeit in das Holz ein, kann es sein, dass der Lack von unten herauf abgelöst wird und komplett abplatzt.
  • Möbelpolitur ist bei teuren lackierten Holzgegenständen ein Muss; allerdings sollte sie höchstens einmal im Jahr benutzt werden, damit sie keine Schlieren oder Schmierstellen hinterlässt. Lassen Sie sich, was die geeignete Politur angeht, im Fachhandel beraten. Silikonöle sollten dabei nicht zum Einsatz kommen, da sie schädlich für den Lack sein könnten.
  • Ein kleiner Geheimtipp ist die Verwendung eines Radiergummis, um kleinere Flecken zu beseitigen. Gehen Sie dabei jedoch vorsichtig vor.

 

 

Tipps und Tricks

Vor Beginn der Lackierarbeiten sollte der Pinsel bereits mehrere Minuten bis zur Hälfte der Borsten in den Holz Lack getaucht werden, denn dann saugt er sich mit diesem voll und die Arbeit geht schnell, einfach und vor allem gleichmäßig von der Hand.

Über das offene Gebinde des Holzlacks können Sie einen Klebebandstreifen spannen, um dort überschüssige Farbe abzustreifen und so Spritzer auf der bereits bearbeiteten Oberfläche zu vermeiden. Außerdem sorgt dieser dafür, dass keine Farbe an den Rand des Gebindes gelangt. So lässt dieses sich wieder völlig dicht schließen.

Die Pinsel sollten sofort nach Gebrauch gereinigt werden, da sie sonst unbrauchbar werden. Dies ist besonders bei hochwertigen und somit nicht ganz billigen Lackpinseln angeraten. Nutzen Sie dazu, je nach verwendetem Holzlack, Terpentinersatz oder eine Seifenlauge.

 

 

Sicherheitshinweise

Um sicher Holz zu lackieren, sollten Sie die Sicherheitshinweise des Herstellers beachten. Studieren Sie genau das Datenblatt und halten Sie sich an die dort eingetragenen Anweisungen. Tragen Sie langärmelige Kleidung, Schutzhandschuhe sowie eine Atemschutzmaske und eine Schutzbrille. Wenn es möglich ist, arbeiten Sie im Freien. Ansonsten ist eine durchgängige Belüftung des Arbeitsplatzes angeraten.

Vermeiden Sie jeglichen Kontakt des Holzlacks mit Ihren Atemwegen und Ihren Schleimhäuten. Sollte dies doch geschehen sein, waschen Sie die betroffene Stelle umgehend mit einer großen Menge warmen Wassers aus und suchen Sie gleich einen Arzt auf. Führen Sie das Datenblatt mit sich, damit sich der behandelnde Arzt ein Bild von den Inhaltsstoffen machen kann.

 

 

Fragen und Antworten

 

Was muss man beim Lackieren von Holz beachten?

Die richtige Oberflächenvorbereitung ist ebenso wichtig wie die Wahl des richtigen Pinsels und des optimalen Holz Lacks. Außerdem müssen beim Lackieren mehrere Schichten aufgetragen und diese zwischenzeitlich jeweils mit einem feinkörnigen Schleifpapier abgeschliffen werden. Weiterhin sollten Sie sich unbedingt an das Datenblatt des Herstellers halten, was die Trocknungszeit anbelangt.

 

Kann man Holz ohne Schleifen lackieren?

Es ist möglich, Holz ohne Schleifen zu lackieren, allerdings ist das Endresultat häufig nicht besonders ansprechend. Ohne das Anschleifen haftet der Holz Lack nicht optimal, so dass das Schleifen zwingend angeraten ist.

 

Welche Grundierung für Holz?

Diese Frage hängt davon ab, ob das Holz im Innen- oder Außenbereich verwendet wird. Im Außenbereich spielen beispielsweise häufig Faktoren wie Schimmel- oder Pilzbefall eine Rolle, weshalb oft eine fungizid- oder pestizidhaltige Grundierung empfohlen wird. Bei manchen Holzlacken handelt es sich auch um ein 2-in-1-Produkt, das ohne weitere Grundierung auskommt.

 

Warum muss man Holz grundieren?

Bei Holz handelt es sich um ein äußerst saugfähiges Material. Eine Lackierung ohne vorhergehende Grundierung würde nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis führen, da das Holz den Lack quasi „aufsaugen“ würde. Farbe sowie Funktion des Lacks würden nicht zur Geltung kommen.

 

Wann ist Lack überstreichbar?

Lack ist dann überstreichbar, wenn er völlig getrocknet ist und mit einer feinen Körnung angeschliffen wurde. Was die Trocknungszeit angeht, sollten Sie sich an das Datenblatt des Lackherstellers halten.

 

Holz zu lackieren ist keine Arbeit, die nur von Profis ausgeführt werden kann. Auch Heimwerker können ein zufriedenstellendes Ergebnis erreichen, wenn sie bestimmte Dinge beachten. Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit unserem Holz lackieren Ratgeber weiterhelfen.!

 

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